Quo vadis, Domine?

Wie groß muss der Selbsthass, wie groß muss die Verachtung derjenigen, die so denken und sprechen, auf die Generation ihrer Eltern und Großeltern sein, dass die gesamte Geschichte immer wieder nur darauf reduziert wird.

Ein Pferd! Ein Königreich für ein Pferd!

Die Zeit, da von einer kleinen, aber umso lautstärkeren Gruppe gefordert wird, ihre Weltsicht als die allgemeingültige anzusehen, kann als verlorene, weil totalitäre Phase des Menschengeschlechts erkannt werden. Postfaktisch eben(d), denn Rationalität, Empirie, Vernunft zählen nicht mehr, nur noch das ohne Unterlass beleidigte Gefühl.

Was trifft, trifft zu

Der Firnis der Zivilisation, das zarte Band, geknüpft vor Jahrtausenden, während der Phase der Selbstdomestikation des ehemals wachen, und nun tumben Zweibeins, ist dünn und brüchig. Darunter herrscht nicht der Zustand des von einem Sachsen vor über einhundert Jahren beschrieben Zustand des »edlen Wilden«, des egalitär existierenden Nomaden, sondern der kreischende Affenfelsen, auf dem ausschließlich das Recht des Stärkeren gilt.

Mord rufen und des Krieges Hunde entfesseln

Und der, der in Lage ward, den Atem des Drachen zu beschwören, anal natrach ut vas betat doch nyell de yenwe, war ein Magier, ein Scharlatan, ein Bezwinger des humanen Kleinmut und würde heutigentags als gefeierter Wissenschaftler doch nur seinen winzigen Ausschnitt vom Verständnis des großen Ganzen, seine rein subjektive Betrachtung der Dinge, der Wahrheit, die irgendwo da draußen ist, und doch nicht als eine einzige zu existieren vermag, in die Welt hinausposaunen schon um, wie Andy Warhol es zu formulieren wusste, seine ganz persönlichen 15 Minuten Ruhm genießen zu können.

Angst essen Seele auf!

Und da die Masse eben, wie aufgezeigt, eines Großteils seiner intellektuellen Befähigungen verlustig geht, lässt sie sich leichter als eine Barkasse durch einen Hafen dahin steuern, wohin der »Große Führer« es möchte.

… Tag 800 oder 900 oder 1000 oder noch mehr Sternzeit 2021,314 CaptainsLog QueSera,SeraWhateverWillBe,WillBewieDorisDayeinstsang meines Privattierdaseins …

Die Bilder, die uns, besonders durch mannigfache cineastische Aufarbeitung und gezielter Aufwertung Einzelner zum Übermenschen nach Nietzsches Vorbild, vor dem Bewusstsein schweben, hatten mit der Realität so viel zu tun, wie Gustaf mit Gasthof. Ein durch Marx und Hegel dominiertes sozialistisches, vermeintlich liberales Weltbild tat und tut sein Übriges.

… Tag 800 oder 900 oder 1000 oder noch mehr Sternzeit 2021,310 CaptainsLog ichbinsichernichtunvermeidbar,imGegensatzzueinemaltrosaHünen meines Privattierdaseins …

Postskriptum: Da ich in der Tiefe meiner abgründigen und rabenschwarzen Seele ein selbsternannter Gutmensch bin, erfolgt an dieser Stelle die Auflösung einiger der »Easter Eggs«, die variabel in diesem kleinen arhythmischen und unreimbaren Poem verborgen sind. Was, wie, wo, und ob, an welcher Stelle, vergraben liegt, das müssen Sie, das Lesende, schon selber eruieren.

… Tag 800 oder 900 oder 1000 oder noch viel mehr Sternzeit 2021,307 CaptainsLog Taaaaa(tief und lang) Taaaaa(etwas höher und mindestens genauso lang wie der vorhergehende Ton) TaTaaaaa (noch höher, kurz und denne lang, gefolgt von Paukenschlägen) meines Privattiertdaseins …

Der alte, weiße, böse, heterosexuelle und heteropneumatische Mann, das Privattier, Autor kichernd kränkelnder Kuriositäten hockt also auf seinem Sofa, die eine canide Fellnase schnarchend und von allerlei Abenteuern träumend, in Aussicht auf die angestrebte Weltherrschaft daneben liegend wie hingegossen, rauft sich also die immer länger wachsende Haarpracht und sinnt über den Ursprung darüber, dass die aufgeklärte Zivilisation zu des Wahnsinns fetter Beute werden konnte, nach.